„Pro Uetliberg“ ist nicht "Uetlibergverein"



Ab und zu werden wir vom Verein „Pro Üetliberg“ mit dem “Üetlibergverein“ verwechselt.

Tatsächlich ist es so, dass die Statuten des Üetlibergvereins, der 1976 gegründet wurde, in etwa denjenigen unseres Vereins „Pro Üetliberg“ entsprechen: Beide Vereine setzen sich ein zur Erhaltung des Üetlibergs als Erholungsgebiet in Stadtnähe. Nur hat sich der Uetlibergverein zusätzlich zum Ziel gesetzt, „Tradition mit Fortschritt“ zu verbinden und zu diesem Zweck mit „Behörden, Organisationen und Unternehmen, die mit dem Uetliberg verknüpft sind“ zusammenzuarbeiten. Zitat: „Unser Verein braucht eine starke Gönnerschaft, um Behördenentscheide massgeblich beeinflussen zu können.“ Und genau dort scheiden sich die Geister. Fortschritt heisst offenbar für den Üetlibergverein: mehr Betrieb auf dem Üetliberg, mehr kommerzielle Ausbeute, mehr Verkehr, mehr Immissionen, alles mit Abnicken der Behörden. Da wirkt die Absichtserklärung in den Statuten „aktiv mithelfen bei Natur- und Landschaftsschutz“ wie ein Feigenblatt.

Aber wie könnte es auch anders sein? Denn im Vorstand des Vereins sitzen der umtriebige Kulmwirt und seine Bewunderer,die unter naturerhaltenden Massnahmen Waldputzete und Einweihung von Wanderwegen verstehen, „handfeste Arbeit und finanzieller Einsatz“, was auch löblich ist. Aber gleichzeitig spenden sie dem zusätzlichen Rummel auf dem Üetliberg in den letzten Jahren Beifall oder verschliessen mindestens die Augen davor. Weil offensichtlich der Üetlibergverein in den letzten Jahren vom Betreiber des Hotels auf dem Kulm völlig vereinnahmt worden ist, brauchte es halt eine neue Kraft, die sich ernsthaft für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Zürcher Hausbergs kümmerte, eben den Verein „Pro Üetliberg“. „Pro“ heisst ja tatsächlich , sich „ für“ etwas einsetzen, auch ohne Profit, zum Wohl der Sache. - Auslöser der Vereinsgründung war übrigens das von Herrn Fry geplante und von Stallikon bewilligte „Kino am Berg“ 2004 mit 750 Sitzplätzen! Da hat es manch einem Einwohner, manch einer Einwohnerin in der Gegend um den Üetliberg den „Deckel gelupft“, und in der Folge hat sich dann eine beachtliche Gruppe von Leuten zum Verein „Pro Uetliberg“ zusammengeschlossen. Dass dann, als man näher hinzuschauen begann, die ganze unbewilligte Bauerei nach und nach ans Licht kam, war eher ein Zufall. Und diese Bauten, die nicht gesetzeskonform und nicht einmal standortgebunden sind (denn wer kann behaupten, dass auf das Kulm-Plateau ein Seminarhotel gebaut werden muss, weil es dringend eines braucht und es an keinem anderen Standort realisiert werden kann), brachten und bringen einen Rattenschwanz von weiteren Immissionen: mehr Lärm, noch mehr Verkehr, mehr Unterhaltskosten für Strassen und Abfallbeseitigung etc. Man kann es drehen wie man will: den „imageschädigenden Kleinkrieg“ hat Herr Fry mit seiner überheblichen Foutierung um Gesetze und seiner Masslosigkeit sich selber zuzuschreiben. Aber auch den Behörden, die ihn einfach gewähren liessen.

Selbstverständlich wurde dieser Berg seit dem 19. Jahrhundert touristisch genutzt, war in seinen Ursprüngen an den Hängen Richtung Zürich vielerorts sogar abgeholzt. Aber warum soll es die heutige Generation nicht besser machen als die Vorfahren? „Pro Üetliberg“ setzt sich dafür ein, dass die Nutzung des Berges in einem vernünftigen Rahmen bleibt, dass sich auch zukünftige Generationen noch an diesem Naherholungsgebiet freuen können. Und dass der Berg wie in der Vergangenheit auch der Öffenlichkeit zugänglich erhalten bleibt.

Es sei nochmals klar gestellt: weder „Pro Üetliberg, noch die Gemeinde Stallikon bzw. der Regierungsrat des Kantons Zürich haben den Abbruch verfügt, sondern das Bundesgericht !