BLN-Objekt Nr. 1306: Albiskette – Reppischtal |
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Diese Landschaft umfasst – in
groben Zügen – das folgende
Gebiet: Von der Waldegg
(Uitikon) zieht sich die östliche
Grenze entlang dem Waldrand auf der linken
Seite des Sihltals bis Sihlbrugg Dorf
und von dort auf der Westseite der Albiskette
über Hausen (exklusive), Türlersee
und Aeugsterberg (inklusive) und den
anschliessenden Höhenzug auf der Westseite
des Reppischtals bis Stallikon-Aegerten
und dann wieder entlang dem Waldrand
auf der rechten Talseite über Ringlikon (exklusive)
zurück zur Waldegg. Es liegt keine
grössere Siedlung im Gebiet. Im Osten,
von Langnau bis Sihlbrugg, grenzt es
nahtlos an die Glaziallandschaft Lorzentobel-
Sihl-Höhronen (BLN Nr. 1307). Im
Westen, in etwa 6 km Entfernung, erstreckt
sich die Reusslandschaft (BLN Nr. 1305). Die Albiskette ist ein langgezogener Bergrücken, eingefasst vom oberen Teil des Reppischtals mit der linken Talflanke bis Stallikon-Aegerten und dem Sihltal. Es handelt sich um eine aus Sandstein und Mergel aufgebaute Erhebung, deren Schichtung besonders schön an der Falätschen auszumachen ist. Einige Stellen (Uetliberg) sind noch überlagert von löchriger Nagelfluh. Albiskette und Aeugsterberg ragten in der letzten Eiszeit (Würm) als sogenannte Nunataks aus dem Gletschermeer des Mittellandes heraus. |
Das Reppischtal entstand als eiszeitliche
Schmelzwasserrinne des Reussgletschers.
Der Aeugsterberg, zur Moränenlandschaft
Aeugst – Kappel gehörend, staute mit einem
prähistorischen Schlipf den Türlersee
auf. Die Albiskette wurde in der Folge
durch Erosion stark gefurcht und gegliedert.
Das führte zu Rippen, Eggen, Kanten
und Tälchen, also einer Vielzahl unterschiedlicher
Geländeformen, welche einer
reichen Flora Lebensraum bieten. Rutschungen
ereignen sich aktuell immer wieder.
Dank dieser geologischen Einmaligkeit
findet man heute noch Pflanzen alpiner
Herkunft, z. B. den Bewimperten
Steinbrech. Auf der gegen die Sihl steil abfallenden Flanke steht der grösste zusammenhängende Laubwald des Mittellandes, der seit einiger Zeit als «Urwald» belassene Sihlwald. Auf dieser Seite liegt auch das verbandseigene Naturschutzgebiet Stierenweid, ein Hangried. Der Westhang, teilweise weniger steil, ist von vielen längeren und kräftigeren Bächen durchzogen, welche die Reppisch auf die linke Talseite gedrängt haben. Lichter Wald mit einer Reihe von Zungen schaffte Raum für Hangriede, Quellmoore, trockene und feuchte Magerwiesen und damit eine Vielzahl kommunaler Schutzgebiete. Der Albiswald beherbergt einen der europaweit grössten Eibenbestände. |
Die reiche Flora ihrerseits – es hat neben
anderen seltenen Pflanzen beispielsweise
etwa 28 Orchideenarten – begünstigt
auch eine vielfältige Insektenfauna,
insbesondere Schmetterlinge. Die Reppisch
und ihre Seitenbäche sind Lebensraum
für Libellen, das Bachneunauge und
Groppen, für Amphibien wie den Feuersalamander,
für Eisvogel, Bergstelze und
Wasseramsel. Der Türlersee ist ein bedeutendes
Amphibiengewässer. In den Wäldern
nistet der Kolkrabe und leben neben
den im Mittelland üblichen Säugetieren
das Wildschwein und neuerdings (Sommer
2003) auch ein Luchs. Das BLN-Objekt ist im kantonalen Richtplan enthalten. Es existieren z. T. aber noch altrechtliche Schutzverordnugen, die dringend angepasst werden müssten. Ganz dem Naturschutz-Gesamtkonzept (Entwurf 1992) entsprechend, welches diese Landschaft als Naturvorranggebiet aufführt und Massnahmen vorschlägt. Der Anfang ist bereits gemacht: Auf der Westseite haben sich die Gemeinden am LEK Albis-West beteiligt. Aufgrund der von der ZVS-Regionalgruppe durchgeführten Inventarisierung und Wertung (Projekt Reppisch, 1997) konnte mit vorbildlicher Hilfe der Landwirte der Ökokorridor Reppisch realisiert werden. Rolf Kuster |
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